Das Springen mit einer Motocross oder Enduro ist nicht nur ein Nervenkitzel, sondern auch eine Herausforderung, die Geschicklichkeit und Präzision erfordert. Aber selbst für erfahrene Motorrad-Enthusiasten kann es manchmal beängstigend sein, wenn noch gewisse Unsicherheiten herrschen. Um sicher und erfolgreich auf deinem Bike zu springen, ist es daher wichtig, die Grundlagen und Techniken zu verstehen.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Grundlagen und stellen vier wichtige Tipps vor, die sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen helfen, selbstbewusster auf dem Bike zu springen.
Finde einen sicheren Sprung
Beim Springen geht es logischerweise darum, ein bestimmtes Hindernis zu überwinden, indem man über eine Kuppe oder Rampe springt. Es ist jedoch vor allem zu Beginn wichtig, einen Sprung zu finden, bei dem sprichwörtlich nicht viel schief gehen kann.
Ein sicherer Sprung sollte zuerst einfach und leicht zu bewältigen sein, um dein Selbstvertrauen zu stärken. Fang lieber mit einem Einzelsprung oder einem Tabletop-Sprung an, anstatt einen großen Doppelsprung oder einen steilen, spitzen Kicker zu suchen, der viel Erfahrung und Fähigkeiten erfordert. Ein guter Start ist ein einzelner Sprung, der flach und breit genug ist, um eine sanfte Landung zu ermöglichen. Auf diese Weise lernst du risikolos, wie man richtig über eine Kuppe springt und wie man eine sanfte Landung hinlegt.
Konzentration auf Körperhaltung
Um auch dauerhaft am Springen verletzungsfrei Spaß zu haben, ist es besonders wichtig, dich während der Sprünge auf deine Körperhaltung zu konzentrieren. Wenn du gerade erst anfängst, solltest du unbedingt auf deine Position achten, damit du das Bike gut unter Kontrolle hast und stabil bleibst.
Erstmal heißt es: Festhalten! Deine Beine sollten am Bike dranbleiben, damit deine Füße nicht von den Fußrasten rutschen oder abheben. Leicht gebeugte Beine und Füße auf den Rasten sorgen für Kontrolle und Stabilität.
Kümmer‘ dich auch um deinen Oberkörper. Dein Hintern sollte ein bisschen nach hinten gestreckt sein, um einen Knick in der Hüfte zu erzeugen. Wären wir wieder bei der Angriffsposition, die dir bestimmt schon aus anderen Artikeln bekannt ist. Neig‘ deinen Oberkörper leicht nach vorne und halt‘ den Kopf vornedran, um das Bike besser zu steuern und den Überblick über die Strecke zu behalten.
Deine Haltung sollte während des gesamten Sprungs bestehen bleiben – von der Anfahrt bis zur Landung. Je besser deine Körperhaltung, desto sicherer und stabiler kannst du landen.
Konzentriere dich auch auf deine Arme und Hände. Die Arme sollten ein bisschen gebeugt sein, um Stöße abzufangen, während deine Hände fest am Lenker bleiben sollten. So hast du das Bike gut im Griff und kannst blitzschnell auf Hindernisse oder Schwierigkeiten reagieren.
Gas geben, aber mit Köpfchen
Beim Springen mit deiner Geländemaschine spielt die Kontrolle des Gashahns eine echt wichtige Rolle. Wenn du über den Kicker fährst, solltest du ruhig und gleichmäßig mit deinem Gas umgehen. Lieber in einem Gang zu hoch statt zu niedrig fahren und die Geschwindigkeit im Vorhinein aufbauen, und nicht erst auf den letzten Metern. Zu viel oder zu wenig Gas kann dein Bike nämlich aus dem Gleichgewicht bringen und zu einer unsicheren Landung führen. Also, Gas konstant halten und den Anlauf locker und stetig gestalten.
In der Luft gilt: Gaspedal kontrolliert nutzen, um das Bike stabil zu halten. Zu hohe Drehzahl macht das Bike zickig und führt zu schlechten Sprüngen, während zu niedrige Drehzahlen das Motorrad eher unruhiger und zickiger machen.
Gas weg beim Absprung – nicht!
Einer der häufigsten Fehler, den man beobachten kann ist, dass das Gas in der Auffahrt des Sprunges plötzlich drastisch weggenommen wird. Das hat zur Folge, dass deine Motorbremse sofort wirkt und sich dein hinteres Federbein entspannt. Beides löst eine Vorwärtsbewegung aus und man macht im schlimmsten Fall einen halben Hechtsprung.
Gas auf beim Absprung – auch nicht!
Gleiches gilt für ein rapides Aufreißen des Gashahns auf dem letzten Stück der Schanze. So sorgst du für eine Rückwärtsbewegung und landest steil auf deinem Hinterrad.
Landen wie ein Profi
Kommen wir nun zum unvermeidbar letzten Teil eines jeden Sprunges, der Landung.
Zunächst ist es wichtig, die richtige Landeposition zu wählen, je nach Art des Sprungs. Bei einer flachen Landung sollte der Fahrer versuchen, das Hinterrad zuerst auf dem Boden aufzusetzen, gefolgt vom Vorderrad. Dies hilft, das Bike stabil und in einer geraden Linie zu halten. Bei einem Sprung mit einer Landung auf einer Steigung sollte der Fahrer versuchen, das Vorderrad zuerst aufzusetzen, oder beide Räder gleichzeitig.
Es ist auch wichtig, deinen Gasgriff während der Landung kontrolliert zu verwenden, um das Bike in Bewegung zu halten und die Stabilität zu erhöhen. Du solltest also während der Landung sogar eher am Gashahn drehen, um ein zu starkes Einfedern des Stoßdämpfers zu vermeiden und deutlich sanfter zu landen.
Fazit
Auch wenn die Theorie vielleicht schön klingen mag, kann man sich leider die richtige Sprungtechnik nicht anlesen – man muss es ausprobieren 🙂