Verhaltensregeln auf der Motocross oder Enduro Strecke

Beim Skifahren gibt’s die FIS Regeln, nur leider fehlt beim Motocross ein einheitlicher Verhaltenskodex. Wir schauen uns daher an, was die wichtigsten Regeln sind, um gemeinsam Spaß an unserem Sport zu haben.

Betreten und Verlassen der Strecke an ausgewiesenen Stellen

Jede Strecke hat ihre eigenen Bereiche zum Betreten und Verlassen, und es ist echt wichtig, diese im Auge zu behalten, um Unfälle zu vermeiden. Beim Eintritt auf die Strecke müsst ihr darauf achten, dass ihr an den vorgesehenen Stellen einsteigt und vor allem immer erst dann, wenn die Bahn frei ist. Niemand will in einen Haufen von Motorrädern geraten, oder?

Beim Verlassen der Strecke solltet ihr genauso vorsichtig sein und den offiziellen Ausstiegspunkt nutzen. Wir alle kennen die Geschichten von Unfällen, die passieren, weil Fahrer einfach aus der Strecke ausscheren, ohne auf andere in der Nähe zu achten. Also, bevor ihr die Strecke verlasst, stellt sicher, dass keine Fahrer in eurer Nähe sind. Hier gilt die Devise: Lieber einen Schulterblick zu viel, als einen zu wenig.

Versucht auch, selbst wenn ihr nicht die Strecke verlassen wollt, in den Bereichen des Ein- und Ausstiegs achtsam zu sein, um das Verhalten anderer Sportler frühzeitig einschätzen zu können.

Fahre innnerhalb deiner Könnensstufe

Beim Motocross geht’s nicht darum, der Krasseste auf der Strecke zu sein, sondern darum, technisch richtig und sicher Spaß zu haben und seine Rundenzeiten zu verbessern. Häufig versucht man allerdings anderen etwas auf dem Track beweisen zu müssen. Ein Tabu!

Fahre der Gesundheit von dir und deinen Kollegen zuliebe immer innerhalb deines Niveaus und versuche nur in kleinen Inkrementen deine Messlatte nach oben zu schrauben. Dass man als Anfänger am ersten Tag auf der Strecke nicht im fünften Gang vollgas auf einen Kicker zuballern sollte, klingt logisch. Ist man länger im Sport dabei kann es allerdings durchaus passieren etwas übermütig zu werden. In solchen Situationen passieren dann die meisten Unfälle.

Halte deine Linie

Wenn ihr wisst, dass hinter euch ein schnellerer Fahrer ist, solltet ihr unbedingt eure Linie halten. Keine plötzlichen Ausweichmanöver oder Linienwechsel, um Platz zu machen – der schnellere Fahrer findet schon seinen Weg vorbei, ohne dass es gefährlich wird.  Wenn ihr auf einen Sprung zusteuert, ist noch viel wichtiger, geradeaus zu springen, statt diagonal oder seitlich abzuheben. Denn wenn ihr schräg springt, könntet ihr in die Sprunglinie des Fahrers hinter euch geraten. Und wenn das passiert – na ja, dann tut’s Aua.

Gleiches gilt für die schnelleren Fahrer unter euch: Beim Überholen eines langsameren Fahrers immer auf die Linie achten. Zu knappe Manöver und unerwartete Linienwechsel können echt gefährlich sein. Also, immer genügend Abstand halten und sicher überholen.

Parkplatz-Verhalten

Neben den Verhaltensregeln auf der Piste gibt es auch gewisse Verhaltensweisen, die man auf dem Parkplatz beachten sollte. Diese sind nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern auch um ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten.

Zunächst einmal gilt es, die Parkplatzregeln des Streckenanbieters zu beachten. Hierbei geht es darum, dass man sein Auto nur an den dafür vorgesehenen Stellen parkt und nicht auf den Wegen oder gar in Notausfahrten stehen bleibt.

Des Weiteren muss man sich bewusst machen, dass man nicht in den Augen der Anderen als der Coolste wahrgenommen wird, wenn man am Parkplatz die persönlichen Wheelie Fortschritte zeigt – eher im Gegenteil. Um teure Steinschläge auf den PKWs zu verhindern, solltest du auch tunlichst jeglichen Wheelspin vermeiden und lieber leise einen Gang höher in angemessener Geschwindigkeit durch die Fahrerlager cruisen.

Unterscheide Training von Wettkampf

Lass das Ego Zuhause! Neben dem richtigen Verhalten auf dem Parkplatz und der Strecke gibt es noch einen weiteren wichtigen Tipp, der das Miteinander auf der Strecke verbessern kann: Vermeide unnötigen Wettbewerb.

Im Eifer des Gefechts kann es schnell passieren, dass man sich auch im Training mit anderen Fahrern ein Wettrennen liefert oder versucht, jemanden zu überholen, obwohl es nicht nötig ist. Doch solche Aktionen bergen große Risiken, sowohl für einen selbst als auch für andere Fahrer. Es ist wichtig zu verstehen, dass deine Trainingseinheit beziehungsweise Freizeit-MX kein professioneller Rennsport ist und sich deshalb auch nicht gegenseitig das Leben schwer gemacht werden muss. Im Nachhinein ist dann die Einsicht leicht, dass ein gebrochener Oberarm und ein kaputtes Bike es wohl nicht wert waren seinen Kollegen über die Außenkurve zu überholen. Während einer Adrenalin-geladenen Fahrt fällt einem das allerdings deutlich schwerer.

Deshalb sollten Fahrer auf der Strecke stets darauf achten, ein angemessenes Tempo zu fahren und sich nicht auf unkontrollierte Überholmanöver einzulassen. Insbesondere keine Provokationen zulassen, wenn ein anderer Fahrer versucht, einen zu überholen oder zu unterbieten.

Nur wenn wir sicher Spaß haben, haben wir sicher Spaß!

Von mehr Sicherheit auf den Strecken profitieren wir alle. An einen heftigen Sturz können wir uns noch Jahre später erinnern. An die eine Sekunde, die wir schneller waren als ein Fremder aus dem Fahrerlager, leider nicht mehr.

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