Motocross Enduro Fahrtechnik Sitzen und Stehen

Bist du Offroad Enthusiast? Dann weißt du, wie wichtig es ist, die richtige Körperhaltung und Technik beim Fahren zu haben. Während aller Fahrmanöver hat man die Wahl zwischen zwei Positionen: Stehen und Sitzen. Doch fast immer ist nur eine der beiden Varianten die effektivste. 

Fahrtechnik: Wie man richtig steht und sitzt

Die richtigen Fahrpositionen beim Motocross und Enduro sind entscheidend, um das Motorrad unter Kontrolle zu halten und Verletzungen zu vermeiden. Also, lass uns mal über die Techniken fürs Stehen und Sitzen sprechen und wann du welche anwenden solltest.

Beim Fahren im Stehen gibt es folgende Grundregeln: Stelle dich mit deinen Ballen auf die Fußrasten, zieh das Gesäß zurück und schaffe so eine stabile Basis, um eine bessere Balance zu erzielen. Leicht gebeugte Knie und Ellenbogen sind der Schlüssel, um Unebenheiten im Gelände locker wegzustecken. Kopf aufrecht und Blick nach vorne – so behältst du das Terrain im Auge.

Mach’s dir hingegen auf keine Fall gemütlich beim Sitzen, platziere deine Hüfte in der Mitte oder tendenziell eher am vorderen Ende der Sitzbank. Achte auf eine aufrechte Haltung mit geradem Rücken, um die Kontrolle zu behalten und Rückenschmerzen zu vermeiden. Hier sind angewinkelte Ellbogen ebenfalls Pflicht. Arbeite grundsätzlich auch beim Sitzen stark mit deinen Beinen. Die Knie immer fest am Tank, um beim Beschleunigen und Bremsen möglichst viel Energie von den Armen zu nehmen. Des Weiteren solltest du immer versuchen möglichst viel Druck mit deinen Beinen auf die Fußrasten zu geben. So hast du mehr Stabilität und Traktion.

Wann man steht und sitzt beim Motocross / Enduro

Die Entscheidung, ob du beim Motocross / Enduro lieber stehst oder sitzt, hängt stark von der Art des Terrains ab, auf dem du unterwegs bist. Als Faustregel gilt aber: Stehen ist der Standard, außer wenn du aus einer Kurve beschleunigst.

Warum fällt einem manchmal das Sitzen leichter?

Sitzt du auf deinem Moped, so senkst du deinen Schwerpunkt. Ein tiefer Schwerpunkt ist per se in Kurvenfahrten besser (Analogie: tiefes, breites Rennauto). Beim Sitzen bist du allerdings wesentlich eingeschränkt ausgleichende Bewegungen zu machen. Haben sich in eine Kurve also Brems und Beschleunigungswellen eingefahren, dann wirst du es in der sitzenden Position verdammt schwer haben diese auszugleichen, um Traktion und Kontrolle zu bewahren. Auf unwegsamen, ausgefahrenen Strecken gilt daher tendenziell die Regel möglichst viel zu stehen. Deine Arme, deine Ausdauer und dein Gesäß werden dir dankbar sein.

Auf der Strecke gibt’s daher bestimmte Zonen, in denen Stehen oder Sitzen am effektivsten ist. Wenn du zum Beispiel eine Kurve mit Spurrillen ansteuerst, starte stehend, und wechsle dann ab dem Scheitelpunkt in die Sitzposition, um aus der Kurve herausbeschleunigen zu können. Auf geraden Strecken oder bei technischen Abschnitten, wo viele Hindernisse zu meistern sind, ist’s meistens besser, stehend zu fahren, weil du so mehr Kontrolle und Stabilität hast.

Klar gibt’s auch Ausnahmen von der Regel. Wenn du auf einer richtig glatten Strecke oder bei vielen Kurven und engen Passagen unterwegs bist, kann das Sitzen effektiver sein, um kraftsparender Kontrolle und Stabilität zu bewahren und deinen Schwerpunkt zu senken. Achte während der Fahrt bewusst auf das Terrain und entscheide, ob Stehen oder Sitzen angesagt ist. Aus diesem Grund wirst du auf einer Supermoto-Strecke wohl niemanden finden, der Kurven in einer stehenden Position fährt, da eben keine Bodenunebenheiten ausgeglichen werden müssen. Dort ist man in stehender Position deutlich schneller.

Um herauszufinden, ob du lieber stehen oder sitzen solltest, analysiere also die Strecke und identifiziere Zonen, wo Stehen oder Sitzen am meisten Sinn macht. Wenn du eine Strecke zum ersten Mal fährst, nimm dir Zeit, um die beste Position für jeden Abschnitt zu finden. Mit der Erfahrung fällt’s dir immer leichter, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln, und deine Entscheidungen werden schneller und intuitiver.

Verallgemeinerte Regel für die Kurvenfahrt

Beim Endurofahren und MX kann man also folgende Schlüsse ziehen:

Bodenunebenheiten & tiefe Spurrillen: möglichst lange Stehen, Sitzen maximal zur Beschleunigung nach Kurvenscheitelpunkt

Glatte, kurvige Strecken mit viel Grip: auch Kurveneinleitung sitzend möglich (Schwerpunkt weit nach vorne, eventuell inneres Bein hoch gehalten für mehr Druck auf dem Vorderrad, das kurvenäußere Knie immer fest am Motorrad)

Hindernisse

Offroad Fahren bedeutet oft, Hindernisse wie technisches Terrain, Sprünge und Felsen zu überwinden. Dabei macht die Wahl zwischen Sitzen und Stehen einen enormen Unterschied, wie gut du diese Herausforderungen meisterst. Bei Hindernissen ist es deutlich leichter die richtige Entscheidung zu finden:

  • technisches Terrain (Hard Enduro): immer stehen mit Füßen auf den Rasten
  • lange, nicht allzu steile Bergauf Fahrten: auch Sitzen möglich für mehr Grip auf dem Hinterrad

Fazit

Zusammenfassend kann die Entscheidung, ob du stehend oder sitzend unterwegs bist, deinen Erfolg beim Fahren enorm beeinflussen. Obwohl es bestimmte Bereiche auf der Strecke gibt, wo Stehen oder Sitzen am effektivsten ist, gibt’s auch Ausnahmen. Daher ist es wichtig, die Streckenbedingungen im Blick zu haben und bewusste Entscheidungen zu treffen.

Wenn du bewusst zwischen beiden Variante auf deinem Dirt Bike wechselst, kannst du Kontrolle und Stabilität verbessern, Energie sparen und sicher durch Hindernisse navigieren. Mit der Zeit werden deine Skills besser und deine Entscheidungen intuitiver, sodass du das volle Potenzial deines Bikes ausschöpfen und eine sichere, spannende Fahrt genießen kannst.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert